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Interkulturelle UnterschiedeTypisch Französisch: Was Sie in unserem Nachbarland beachten sollten

Die Nähe zu unserem Nachbarland Frankreich bietet große Vorteile für deutsche Unternehmen, um hier tätig zu werden. Doch gute Nachbarschaft allein reicht nicht aus, um erfolgreich Geschäfte machen zu können. Wir geben einen Überblick, worauf Sie bei Ihren Geschäftsbeziehungen achten sollten.



 Dos und Don'ts in Frankreich

"Je ne regrette rien" – damit Sie genau das auch von Ihrer Geschäftspartnerschaft in Frankreich sagen können, sollten Sie nicht nur die fachlichen Anforderungen kennen, die Ihr Auftrag mit sich bringt, sondern auch über die französische Mentalität und die dort üblichen Umgangsformen Bescheid wissen.



 Das wird in Frankreich positiv bewertet

Französisch wird als Arbeitssprache bevorzugt. Wer ein paar grundlegende Französischkenntnisse mitbringt, beweist also nicht nur Respekt gegenüber Kultur und Sprache, sondern hat auch einen klaren Vorsprung, wenn es darum geht, Vertrauen mit potenziellen französischen Geschäftspartnern aufzubauen.
Titel haben aufgrund der Hierarchiekultur einen großen Stellenwert in der französischen Arbeitswelt. Sie sollten stets sowohl in Gesprächen als auch in E-Mails verwendet werden.  
Der Aufbau von persönlichen Beziehungen stellt eine wichtige Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit dar. Geschäftliche Beziehungen basieren in Frankreich sehr stark auf zwischenmenschlichen Beziehungen. Nehmen Sie Einladungen zu gemeinsamen Abendessen oder kulturellen Veranstaltungen, wenn möglich, stets an.
Leichte Verspätungen sind bei Terminen normal. Da bei Besprechungen der Qualität eine größere Bedeutung zugesprochen wird als der Einhaltung von Zeitplänen, können sich Termine auch oft in die Länge ziehen. Wer die deutsche Pünktlichkeit gewohnt ist, sollte für die Zusammenarbeit mit französischen Geschäftspartnern also zwingend Geduld und Flexibilität mitbringen.
Aufgrund der formellen, hierarchischen Strukturen in der französischen Arbeitswelt, in der Mitarbeitende wenig an Entscheidungsprozessen beteiligt werden, kann die Entscheidungsfindung oft sehr lange dauern, da diese „von oben herab“ getroffen wird. 
 


 Das sollten Sie in Frankreich vermeiden

Neben dem typisch französischen Küsschen, welches bekanntermaßen gerne zur Begrüßung genutzt wird, bekommt man oft ein "Ça va" zu hören. Aber Achtung: Anders als in der deutschen Kultur, in der die Frage nach „wie geht’s“ eher dann gestellt wird, wenn man wirklich eine detaillierte Antwort erwartet, wird die Frage im Französischen eher als Begrüßung genutzt. Nutzen Sie die Gelegenheit also nicht, um von einer stressigen Arbeitswoche zu berichten.
Frankreich verfügt über eine gesetzlich geregelte 35-Stunden-Arbeitswoche. Oft beginnt der Arbeitstag erst gegen 9 Uhr und Mittagspausen dauern länger als eine Stunde. Das Mittagessen wird oftmals zur Beziehungspflege genutzt. Oft wird bis spätabends gearbeitet, was als Hingabe zur Arbeit angesehen wird. Berücksichtigen Sie dies bei der Terminplanung mit französischen Geschäftspartnern. Wichtige Anrufe sollten nicht um 8 Uhr morgens eingeplant werden.
Während wir in Deutschland flache Hierarchien gewohnt sind, sind diese in Frankreich stark ausgeprägt. Führungspositionen sind mit einem großen Maß an Autorität und Respekt verbunden. Ein informeller und lockerer Umgang mit der Chefebene ist hier fehl am Platz.
Wir sind in der deutschen Arbeitswelt eine direkte Kommunikation und Äußerung von Kritik gewohnt. Die Franzosen pflegen allerdings einen impliziten Kommunikationsstil. Höflichkeit und Respekt spielen eine große Rolle, weswegen Kritik eher indirekt geäußert wird. Das kann zu Missverständnissen führen, wenn indirekte Hinweise zwischen den Zeilen nicht wahrgenommen und umgesetzt werden. Bei der Kommunikation gilt daher: Achten Sie auch auf Körpersprache und Tonfall und fragen Sie bei Unklarheiten freundlich nach.
In erster Linie dienen gemeinsame Essen für den Beziehungsaufbau. Geschäftliche Themen sollten daher erst gegen Ende angesprochen werden. Außerdem wird Genuss in Frankreich großgeschrieben  – zu schnelles Essen oder rasches Aufbrechen kann desinteressiert und unhöflich wirken.
 




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