
USAUS-Zollpolitik: Welche Zölle betreffen das Handwerk?
Was bedeutet Trumps Zollpolitik für deutsche Handwerksunternehmen, die direkt oder indirekt in den USA aktiv sind?
Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA
Zwischen den USA und Deutschland bestehen enge wirtschaftliche Beziehungen. Fast 6.000 deutsche Unternehmen schaffen in den Staaten rund 900.000 Arbeitsplätze. Die USA liegen auf dem ersten Platz der deutschen Direktinvestitionen weltweit. Laut AHK World Business Outlook Frühjahr 2024 schätzen Unternehmen insbesondere die Größe des US-Marktes und die stabilen wirtschaftsfreundlichen Rahmenbedingungen. Doch mit der erneuten Präsidentschaft von Donald Trump ist diese Beziehung in Gefahr.
Im Folgenden geben wir einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen der US-Zollpolitik.
Aktuell geltende US-Zölle (Stand 15. Oktober 2025)
Einheitlicher EU-Präferenzzollsatz
Seit dem 7. August 2025 findet ein einheitlicher EU-Präferenzzollsatz in Höhe von 15 Prozent für den Großteil der Waren aus der EU Anwendung. Die Obergrenze von 15 Prozent (inklusive MFN (Most Favoured Nation)-Zollsatz) gilt für nahezu alle EU-Exporte, die derzeit unter reziproke Zölle fallen.
US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte
Stahl- und Aluminiumwaren (entscheidend ist die Warentarifnummer), die am beziehungsweise nach dem 4. Juni 2025 zum freien Verkehr abgewickelt wurden, unterliegen einem zusätzlichen Einfuhrzollsatz in Höhe von 50 Prozent. Der 50-Prozent-Zoll wird zusätzlich zum EU-Präferenzzollsatz erhoben, jedoch nur auf den Wert des Stahlanteils in der Ware.
US-Zölle auf Einfuhren von KFZ und KFZ-Teilen
Für Fahrzeuge und Fahrzeugteile (entscheidend ist die Warentarifnummer) mit Ursprung in der EU gilt rückwirkend zum 1. August der pauschale Satz von 15 Prozent, sofern der MFN (Most Favoured Nation)-Zollsatz nicht mehr als 15 Prozent vorsieht.
Neue Zölle auf Holzprodukte und Möbel
Seit dem 14. Oktober gelten zusätzliche Zölle auf Einfuhren von Bauholz, Nutzholz und deren Derivate (entscheidend ist die Warentarifnummer). Der Zollsatz für Holzprodukte mit Ursprung in der Europäischen Union wird maximal 15 Prozent betragen.
Aktuelle Meldungen zu den geltenden US-Zöllen finden Sie hier:
GTAI: Abkommen zwischen den USA und der EU
Bei Fragen wenden Sie sich gerne direkt an uns.
0711 1657 444
Update 29. August 2025
USA setzen De-Minimis-Ausnahme weltweit aus
Seit 29. August unterliegen alle Sendungen, die nicht über das internationale Postnetz versendet werden, allen anwendbaren Zöllen, Steuern, Gebühren und Abgaben.
Die De-Minimis-Ausnahme erlaubte bisher, Waren bis 800 Dollar zollfrei einzuführen.
Wir unterstützen Sie
Sie sind von den US-Zöllen betroffen oder befürchten, damit konfrontiert zu werden? Dann melden Sie sich bei uns. Wir machen gerne gemeinsam mit Ihnen eine Erstanalyse Ihrer Situationen.
Fragen wie
- Sind Ihre Kunden von den USA abhängig?
- Handelt es sich bei Ihrem Produkt um ein Spezialprodukt?
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