RückblickHandwerksdelegationsreise 2025: Dänemark und Schweden

Dänemark zählt im Hinblick auf Fläche und Einwohnerzahl zu den kleineren Nachbarn Deutschlands. Betrachtet man jedoch die deutsch-dänischen Beziehungen auf wirtschaftlicher Ebene, wird Dänemarks Stärke deutlich: Deutschland ist Dänemarks wichtigster Handelspartner für Import und Export – umgekehrt stellt Dänemark für Deutschland einen der wichtigsten Handelspartner dar.

Die größte Metropolregion Nordeuropas „Greater Copenhagen“ – auch bekannt als „Øresundregion“ – vernetzt Ostdänemark mit Südschweden mit dem Ziel, grenzüberschreitend Infrastruktur, Wirtschaft, Forschung und Ausbildung auszubauen. 

Vor allem mit Wissen und Spezialisierung können Handwerksbetriebe im dänischen und schwedischen Markt profitieren. Qualitativ hochwertige sowie nachhaltige Produkte stehen hoch im Kurs, zudem gibt es einen großen Bedarf an Unternehmen aus der Holzverarbeitungsbranche.

Gemeinsam mit  HANDWERK BW und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg organisierte Handwerk International Baden-Württemberg im Rahmen des  Enterprise Europe Network (EEN) die diesjährige Handwerksdelegationsreise nach Dänemark und Schweden. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL sowie HANDWERK BW-Präsident Rainer Reichhold leiteten die Reise für baden-württembergische Handwerksbetriebe.

Während unserer Reise nach Kopenhagen und Malmö hörten wir nicht nur jede Menge spannende Vorträge, wie zur grünen Energiewende, der dänischen Baubranche oder zur Wirtschaftsstruktur Südschwedens, sondern besuchten auch interessante Unternehmen und Projekte.

 Inission Syd: Das Unternehmen mit Sitz in Malmö ist ein Komplettanbieter von Elektronik und Mechanik. Geschäftsführer Carl Lidén führte uns gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen durch den Betrieb und gewährte exklusive Einblicke in den Betriebsalltag des Allrounders.

Bauprojekt von  JAH & De Blå Mænd: Hier ging es für uns hoch hinaus, denn Geschäftsführer John Allan Hansen nahm uns mit auf das Kupferdach einer Schule, an dem das Unternehmen derzeit arbeitet. Dabei erfuhren wir mehr über die Geschichte und die Tätigkeiten des traditionsreichen Handwerksunternehmens aus Kopenhagen, das sich auf VVS-Installationen (Sanitär, Heizung, Lüftung), Mauerarbeiten, Kanaltechnik und Gebäudeservice spezialisiert hat.

 LOGIK & CO: Das Kopenhagener Bauunternehmen, das hauptsächlich im Bereich Renovierung und Umbau tätig ist, legt besonderen Wert auf Wiederverwendung, Recycling und den Erhalt bestehender Strukturen. Balder Johansen, Betriebsleiter und Gründer der Firma, erläuterte uns die  Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens und führte uns durch die Werkstätten.

Ein absolutes Muss unserer Reise war natürlich die Besichtigung der Børsen in Kopenhagen, die im April 2024 einem Feuer zum Opfer fiel, welches das historische Gebäude zur Hälfte niederbrannte. Nach einer informativen Einführung in das Wiederaufbau-Projekt konnten wir uns bei der Führung durch den Ruinenbereich selbst ein Bild vom Ausmaß der Katastrophe machen.

Ebenfalls nicht fehlen durfte während unserer Reise der Besuch des Turning Torso, dem Wahrzeichen der Stadt Malmö. Mit einer Höhe von 190 Metern und 54 Etagen ist das Gebäude der zweithöchste Wolkenkratzer Skandinaviens und das vierthöchste Wohngebäude Europas. Besonders markant macht den Turm seine gewundene Konstruktion.

Im Fokus der Delegationsreise stand wie immer der persönliche Austausch zwischen den Teilnehmenden aus Baden-Württemberg und lokalen Unternehmerinnen und Unternehmern und Partnern.

An unserem ersten Reisetag wartete auch direkt das erste Highlight auf unsere Delegation, denn zum Abendempfang wurden wir in der Deutschen Botschaft willkommen geheißen. Nach der Begrüßung durch Markus Bollmohr (ständiger Vertreter des Botschafters), Martin Neubert (Präsident der Deutsch-Dänischen Handelskammer) und HANDWERK BW-Präsident Rainer Reichhold, hielt Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, die Keynote.

Nach der anschließenden Paneldiskussion, an der auch Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart und Leiter von Handwerk International Baden-Württemberg, teilnahm, klang der Abend beim Networking Dinner mit intensiven Gesprächen aus.

Am zweiten Tag hatten die teilnehmenden Betriebe nach der Besichtigung des Turning Torso in Malmö die Gelegenheit, sich bei einem gemeinsamen Lunch mit schwedischen Unternehmen und Verbänden auszutauschen und zu vernetzen. 

Zurück in Kopenhagen ging das Netzwerken dann am Abend weiter: Bei Abendveranstaltung des Handwerks konnten die Delegationsteilnehmenden mit Firmen und Verbänden aus Dänemark ins Gespräch kommen und über mögliche gemeinsame Projekte sprechen.

Es war eine rundum gelungene und eindrucksvolle Reise mit zahlreichen vielversprechenden Gesprächen und Begegnungen.

Dass die Auftragsabwicklung in Dänemark und Schweden auch bürokratische Hürden mit sich bringt, beispielsweise die intransparenten Tarifregeln, auf deren Einhaltung die dänischen Gewerkschaften drängen oder der schwedische Bauausweis, wurde uns auf der Reise deutlich vor Augen geführt. Doch genau bei diesen Herausforderungen und natürlich bei allen weiteren Anliegen zum Thema Außenwirtschaft unterstützt Handwerk International Baden-Württemberg gerne.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten für die tolle Zusammenarbeit, die Inspiration und die gemeinsame Zeit in Dänemark und Schweden. Wir freuen uns auf viele weitere gemeinsame Projekte und sind schon sehr gespannt, welche Geschäftsbeziehungen und Kooperationen aus den geknüpften Kontakten der Unternehmen entstehen.